Schwanger­schaft & Geburtshilfe

Inhalts­verzeichnis

Herzlichen Glückwunsch – Sie sind schwanger!

Die Schwangerschaft ist für jede Frau eine äußerst spannende Zeit. Wir stehen Ihnen während der gesamten Schwangerschaft zur Seite und betreuen Sie individuell nach den Vorgaben der aktuellen Mutterschaftsrichtlinien. Sie sind schwanger! Wie geht es nun weiter? Sie haben sicherlich eine Menge Fragen, die wir Ihnen gerne beantworten. Einen ersten Überblick finden Sie hier!

Wann kommt mein Baby zur Welt?
Für Sie als werdende Eltern ist das verständlicherweise eine spannende Frage! Aber auch für uns ist es wichtig, den (errechneten!) Geburtstermin ihres Kindes zu wissen, damit wir Ihre Vorsorgeuntersuchungen planen können.
Die Berechnung des voraussichtlichen Geburtstermins berechnet sich anhand der letzten Menstruationsblutung.
Bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen berechnet sich der Entbindungstermin wie folgt:
Geburtstermin = Datum der letzten Menstruation + 7 Tage – 3 Monate

Bei kürzeren oder längeren Zyklen wird der Termin entsprechend korrigiert, d.h. es werden je nach Abweichung entsprechend viele Tage hinzugerechnet oder abgezogen.
Bei Unklarheiten können wir durch die Messung der Scheitel-Steiß-Länge des Embryos die Schwangerschaftswoche und somit auch recht genau den Geburtstermin festlegen. Die Messung der Scheitel-Steiß-Länge erfolgt mittels Ultraschalluntersuchung in der 7. bis 11. Schwangerschaftswoche.

Schwangeren­vorsorge

Bei normalem Schwangerschaftsverlauf finden die Vorsorgeuntersuchungen zunächst alle vier Wochen statt. Ab der 32. Schwangerschaftswoche dann alle 2 Wochen. Bei Überschreitung des errechneten Geburtstermins finden alle 2 Tage Kontrollen statt (CTG / Kontrolle der Fruchtwassermenge / Blutdruckmessung).
Alle Untersuchungen und Befunde, die während der Schwangerschaft erhoben werden, dokumentieren wir in Ihrem Mutterpass.

Bei Feststellung der Schwangerschaft werden folgende Parameter bestimmt:

  • Blutgruppe und Rhesusfaktors
  • Antikörper-Suchtest
  • Röteln-HAH-Test
  • Lues-Suchreaktion = LSR (Syphillis-Test)
  • Bestimmung des Hb-Wertes und Anzahl der roten Blutkörperchen
  • Chlamydien-Nachweis
  • HIV-Test

Im Verlauf der Schwangerschaft erfolgt dann regelmäßig:

  • Blutdruck- und Gewichtskontrolle
  • Urinuntersuchung
  • Bei Bedarf Bestimmung des Hb-Wertes und Anzahl der roten Blutkörperchen
  • Bestimmung des Höhenstandes der Gebärmutter und der Lage des Kindes
  • Kontrolle der kindlichen Herztöne
  • vaginale Tastuntersuchung zur Beurteilung des Gebärmutterhalses und des Muttermundes

Weiterhin sind 3 Ultraschalluntersuchungen vorgesehen:

  • 1. Ultraschall zwischen der 9. und der 12. Schwangerschaftswoche (1. Screening)
  • 2. Ultraschall zwischen der 19. und der 22. Schwangerschaftswoche (2. Screening)
  • 3. Ultraschall zwischen der 29. und der 32. Schwangerschaftswoche (3. Screening)

Bei der zweiten Ultraschalluntersuchung haben Sie die Wahl.

Es gibt zwei Möglichkeiten:

„Basis – Ultraschall“

  • Bestimmung der Lage des Kindes
  • Messen der Größe von Kopf, Rumpf und Oberschenkelknochen, Lage der Placenta, Kontrolle der Fruchtwassermenge.

„Erweiterten Basis-Ultraschall“

  • Hierbei handelt es sich um eine sehr ausführliche Untersuchung des Kindes.
  • Zusätzlich zu den Untersuchungen des Basis-Ultraschalls erfolgt die Untersuchung der Organsysteme des Kindes. Bei Auffälligkeiten erfolgt die Vorstellung in der Pränataldiagnostik zur weiteren Abklärung.

 Beide Untersuchungen sind Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Screening auf Schwangerschaftsdiabetes (Zuckerkrankheit)

  • Suchtest zur Früherkennung einer Zuckerkrankheit in der Schwangerschaft
  • Durchführung in der 24.–28. Schwangerschaftswoche
  • Sie trinken in der Praxis eine Glukoselösung. (Sie müssen dazu nicht nüchtern sein.)
  • Eine Stunde später entnehmen wir Ihnen Blut aus der Vene und bestimmten Ihren Blutzuckerwert.
  • Bei Auffälligkeiten werden wir einen zweiten Test (auf nüchternen Magen), den oralen Glucose-Toleranz-Test (oGTT), mit Ihnen durchführen und Sie bei Bedarf einem Diabetologen vorstellen.

Im Verlauf besprechen wir natürlich ebenfalls alle für Sie persönlich interessanten Themen wie

  • Ernährung und Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft
  • Sport
  • Impfungen (Influenza (Grippeschutzimpfung)/ Pertussis (Keuchhusten))
  • Pränataldiagnostik
  • Geburtsvorbereitung und Stillen
  • Wahl des Geburtsortes
  • Betreuung im Wochenbett
  • Beratung zur Verhütung nach der Geburt

WICHTIG: Empfehlung der STIKO (Ständige Impfkommission) zur Impfung Schwangerer gegen Keuchhusten

Auf Empfehlung der STIKO sollen alle schwangeren Frauen zu Beginn des dritten Trimenons der Schwangerschaft (frühestens ab der 28. SSW und spätestens in der 36. SSW) gegen Keuchhusten (Perussis) geimpft werden. Die Pertussis-Impfung gibt es nur als Kombinationsimpfstoff mit Tetanus und Diptherie. Da es sich hierbai um einen inaktivierten Impfstoff handelt, kann dieser aufgrund der umfassenden Sicherheitsdaten bedenkenlos in der Schwangerschaft eingesetzt werden.

Warum sollte ich mich in der Schwangerschaft gegen Keuchhusten impfen lassen?
Neugeborene sind gerade in den ersten Lebensmonaten gefährdet eine Infektion mit dem Keuchhusten Erreger Bordetella pertussis  mit besonders schwerem Krankheitsverlauf zu bekommen. Wenn wir die schwangere Patientin impfen, so kommt es zu einer hohen Antikörperbildung, die dafür sorgt, dass das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten vor einer Infektion geschützt ist (sog. „Nestschutz“)
Die meisten Infektionen erfolgen durch die nächste Umgebung der Neugeborenen. Daher ist es auch wichtig, die engsten Kontaktpersonen auf einen aktuellen Imfschutz zu überprüfen. Bringen Sie gerne neben ihrem eigenen Impfpass auch den Impfpass ihrer Angehörigen zu einer Ihrer Untersuchungen im Schwangerschaftsverlauf mit. So können wir sie genau zur Impfung beraten.

Für die Schwangere gilt: Die Pertussis Impfung sollte unabhängig vom Abstand zur letzten Impfung erfolgen, da wir nur so eine ausreichende Anitkörperbildung für ihr ungeborenes Baby erzielen können.

Für Angehörige gilt: Die letzte Impfung soll 10 Jahre oder länger her sein. Gerne impfen wir bei Bedarf auch Ihre Angehörigen in unserer Praxis.

Schwangeren­beratung

Vor allem am Anfang, aber auch im Verlauf der gesamten Schwangerschaft, werden Sie immer wieder Fragen, Ängste und Sorgen, aber auch Wünsche und Vorstellungen bezüglich Ihrer Schwangerschaft, der Entbindung und der Zeit danach haben. Vermutlich sind Sie unsicher, was Sie Ihrem Körper nun zutrauen dürfen, wieviel Sport sie treiben sollten, welche Sportarten für Sie geeignet sind, was Sie essen dürfen oder welche Arbeit Ihnen Ihr Arbeitgeber noch zumuten darf. In all diesen Belangen rund um die Schwangerschaft stehen wir Ihnen jederzeit beratend zur Seite.

Wir besprechen mit Ihnen alle Themen rund um Ihre Ernährung, den speziellen Nährstoff- und Vitaminhaushalt, den Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit haben und zu allen Erregern und Krankheiten, die während der Schwangerschaft Ihnen oder Ihrem ungeborenen Kind schaden können. Auch Fragen zu Ihrem Arbeitsschutz beantworten wir Ihnen gerne.

Unter anderem können folgende Krankheiten für Ihr Ungeborenes gefährlich werden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden:

  • Röteln
  • Ringel-Röteln
  • Toxoplasmose
  • Windpocken
  • Masern
  • Zytomegalie
  • Streptokokken

Schwangeren­beschwerden

Sie leiden unter den typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen im ersten Trimester oder Kurzatmigkeit und Blasenschwäche zum Ende Ihrer Schwangerschaft? Sie haben bei sich atypische Beschwerden festgestellt, die Ihnen Sorgen bereiten? Jede Veränderung während der Schwangerschaft, ob typisch oder atypisch, sollten Sie mit uns besprechen. Wir nehmen Ihnen Ihre Ängste, behandeln Ihre Beschwerden und geben Ihnen Tipps für eine möglichst angenehme Schwangerschaft.

Schwangeren­nachsorge

Vier bis sechs Wochen nach der Entbindung führen wir in unserer Praxis die Schwangerennachsorge durch. Dabei kontrollieren wir die Heilung eventueller Geburtsverletzungen und schauen, ob die Rückbildung so wie gewünscht verlaufen ist. Außerdem checken wir Ihren Blutdruck, Ihr Gewicht und Ihre Blutwerte.

MFAs gesucht

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt stellen wir zwei qualifizierte med. Fachangestellte ein. Der Stundenumfang beträgt ca. 20 – 36 Stunden / Woche.
Mehr Infos gibt es hier.